Spielzeiteröffnung 2024/25

Samstag, 28. September

„Wie wollen wir miteinander sein?“ – unter dieses Motto stellt das Junge Ensemble Stuttgart seine künstlerischen Arbeiten in der kommenden Spielzeit.

Eingeläutet wird diese am Freitag, den 27.9. um 19 Uhr mit „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, einer dystopischen Erzählung über die Problematik einer Gesundheitsdiktatur.

Programm am Samstag, 28.9.24:

ab 15 Uhr Leichte Turbulenzen
im Anschluss Kaffee und Kuchen

ab 18 Uhr Einladung zur langen Tafel mit gemeinsamen Abendessen und Gesprächen

ab 20 Uhr Konzert mit Hêja Netrik und Carlos Andrés Rico

ZEIT.EIT..IT…T

Club der Senior*innen

Infos zum Stück

Sie warten: 10 Menschen begegnen sich auf unbestimmte Dauer in einem Warte-Zeit-Raum. Nicht nur eine gute Gelegenheit, die anderen kennenzulernen, sondern auch Zeit mit sich selbst zu verbringen. Bin ich geduldig beim Warten? Habe ich meine bisherige Zeit denn gut genutzt und gab es FOMO eigentlich schon immer? Also die Angst, jetzt im Moment etwas zu verpassen…


Der Club der Senior*innen hat sich die Zeit genommen und sich auf die Suche nach kleinen Zeitfenstern, großen Zeitfressern und der ungreifbaren Ewigkeit gemacht. Und wofür gönnst du dir Zeit?

Infos zu sensorischen Reizen

Sinneseindrücke wie helles Licht, laute Geräusche oder plötzliche Ereignisse können für manche Menschen aufregend oder überfordernd sein. Deswegen findest du hier eine Liste mit sensorischen Reizen, die in „ZEIT.EIT..IT…T“ stellenweise vorkommen. Vielleicht sind sie gut zu wissen für dich oder jemanden, der mit dir die Vorstellung besucht.

– Das Publikum sitzt rund um die Spielfläche. Das Publikum kann sich gegenseitig sehen.

– Die Schauspieler*innen sitzen zwischen den Zuschauer*innen im Publikum und nehmen Blickkontakt zu diesen auf.

– Eine Person aus dem Publikum wird von einer Schauspielerin angesprochen und aufgefordert den Platz mit ihr zu tauschen.

– Gegen Ende des Stückes fallen unerwartet viele kleine, bunte Bälle von der Decke in die Mitte der Spielfläche.

– Es gibt Toneinspielungen und Lichtwechsel.

Ab 10 Jahren
Dauer: ca. 60 Minuten
Preise: Kinder/Jugendliche 5,50 €, Erwachsene 8,00 €
Spielort: Studio 1

Now we’re talking

Eine Konferenz für junge Menschen übers Mitbestimmen und Mitgestalten
Ab 12 Jahren
10. Oktober 2024, 16-19 Uhr, Kostenlose Verpflegung

„Werd erstmal erwachsen, dann reden wir weiter“, „Lern du erstmal, wie die Welt funktioniert.“, „Das hat uns damals auch nicht geschadet“. Ey, so wird das nichts.

Wir wollen über Situationen, Strukturen und Orte sprechen, die jungen Menschen das Gefühl geben, nichts ändern zu können. Über Räume, in denen junge Menschen nicht mitbestimmen können, es aber unbedingt sollten. Über die Wut, nicht gehört zu werden. Und wir wollen darüber sprechen, was es braucht, damit sich was ändert.

„Now we are talking“ richtet sich an junge Menschen ab 12 Jahren, aber auch an alle anderen, die mit jungen Menschen zusammenarbeiten, zuhören und gemeinsam mit jungen Menschen Institutionen, Vereine und andere Räume umgestalten wollen. Wir laden ein, über diese Themen in verschiedenen Räumen mit verschiedenen Formaten ins Gespräch zu kommen, sich gemeinsam aufzuregen, einfach zuzuhören und sich zu vernetzen. Weil: mit mehr Menschen geht mehr. Wir tauschen uns aus über best practice, wollen empowern und überlegen, wie wir mehr ändern können.

Wir arbeiten gemeinsam an Zine’s (selbstgestaltete Magazine) und wenn Forderungen aus den Formaten entstehen, bieten wir an, sie über die Partnerschaft für Demokratie an Politik und Institutionen weiterzuleiten.

Treffpunkt: Unteres Foyer im JES (Eberhardstraße 61A, 70173 Stuttgart)

Das Programm:

16:00
Now we’re talking – aber wo und wie?
Begrüßung


16:30
Let’s talk. You choose:

Raum 1: Wie ändern wir das Schulsystem? Oder zumindest die eigene Schule?
MIT: Sophia Lueckert (Schülersprecherin) und Kim Nguyen (Schulsozialarbeiterin)

Raum 2: Zwischen breiten Straßen für Autos und vielen, lauten Stimmen – wo und wie können wir in Stuttgart mitbestimmen?
MIT: Local Diversity und Team Tomorrow

Raum 3: Adultismus. Ein Workshop über die Machtungleichheit zwischen jungen und erwachsenen Menschen – und wie wir ihm begegnen
Für Menschen zwischen 12 und 21 Jahren
MIT: Larissa Probst (JES) und Deborah Sue Dick (JES-Philosophin)

Raum 4: Die Wut in meinem Bauch. Dein Thema ist nicht dabei? Brings hier mit!
Ein Open-Space: Wir essen zusammen, erzählen uns, was uns wütend macht und suchen nach
Lösungen.
MIT: Euch.


18:15
Get together


Für eine Teilnahme an den Formaten ist eine Anmeldung nötig:
https://eveeno.com/526369095

Diese Veranstaltung soll für alle Menschen zugänglich sein. Meldet euch gerne, wenn ihr etwas braucht, um teilzunehmen. Kontakt: alice.heisler@sjr-stuttgart.de, 0711 2373672

„Now we‘re talking“ ist eine Veranstaltung von der Partnerschaft für Demokratie, den JES-Philosoph*innen und dem Jungen Ensemble Stuttgart.

MY GERMAN ARBORETUM

A work about an ancestral future zu Gast im Rahmen von MADE IN GERMANY

Infos zum Stück

Die Toten sind unter uns. Immer, die ganze Zeit.
Ich zeichne das Leben und Sterben meiner Vorfahren nach. Ich kartiere ihre Namen, Positionen und Eigenschaften. Über einige Jahrhunderte hinweg, langs der Geschichte mit dem großen G.
My German Arboretum ist mein Familienstammbaum.

Erbschaften werden im Stammbaum sichtbar: Berufe, Gewohnheiten, Talente, Krankheiten.
In seinen Zweigen spielen sich ‚kurze‘ Geschichten ab; Geschichten von Gewalt, Verführung, Enttäuschung und von Geheimnissen.
Geheimnisse, die weitergegeben werden, können gar keine echten Geheimnisse sein und wirken wie ein langsames Gift für die Nachfolgenden.

Muss ich meinen Vorfahren folgen?
Muss ich ihre Entscheidungen unbewusst oder bewusst wiederholen und sie auf vielleicht fatale Weise weitergeben?
Ein schwärendes Paradoxon: Das Wissen um die Vergangenheit ist meine Wunde und mein Schutz zugleich.
Die Toten sind unter uns. Immer.

Infos zur Künstlerin

Nicola Unger hat in Amsterdam und Gießen studiert, arbeitet an Videoinstallation und verfolgt konsequent einen eignen Weg zwischen den Genres.

Erbschaften werden im Stammbaum sichtbar: Berufe, Gewohnheiten, Talente, Krankheiten.
In seinen Zweigen spielen sich ‚kurze‘ Geschichten ab; Geschichten von Gewalt, Verführung, Enttäuschung und von Geheimnissen.
Geheimnisse, die weitergegeben werden, können gar keine echten Geheimnisse sein und wirken wie ein langsames Gift für die Nachfolgenden.

Ich mache Installationen, Videos oder Performances.
Nachdem ich in Giessen und DasArts Amsterdam studiert habe und einige Jahre mit dem Productiehuis Rotterdamse Schouwburg (Annemie Vanackere) assoziiert war, bin ich zu einer Künstlerin geworden, die -> Projekt -> Projekt arbeitet.
Jahre des eigenwilligen Herumflatterns haben Elemente in den Vordergrund gerückt und wiederkehrende Faktoren aufgedeckt:
Einsatz von Technologie/Videoprojektion in performativen Settings, Verwendung von dokumentarischem und historischem Material, Familien, Kollaborationen, DIY.
Bei fast jeder Arbeit erlerne und beherrsche ich die Technik – DTP/VJ/EDITING-Software – selbst.
Leider bedeutet das nicht, dass ich schlau bin, sondern mein Arbeitsprozess langwierig. Wenn ich einmal etwas gelernt habe, verwende ich es für mehr als ein Projekt, bewege mich vom Autodidaktentum zum Handwerk.
Die Arbeit mit der Technologie/dem digitalen Bild ist ein sehr intimer und privater Raum.

Still und introvertiert; schließt das Sprechen aus.
In Wahrheit kann ich einfach nur nicht mit ‚echten‘ Menschen auf der Bühne umgehen. Sie sind mir zu komplex. Sie begrenzen meine Vorstellungskraft, während die Technologie sie anregt.
Anmerkung: Mein Einsatz von Technologie führt nur zu neuen ‚Spielformen‘, nie zu neuen Erzählungen.

BESETZUNG

Video und Performance: Nicola Unger
Music & sound design: Roland Musolff
Camera: Bas Noordermeer, Josefien van Kooten, Nicola Unger
Performers a.o.: Robin Kolleman, Tara Zieschang, Lisa Kasman, Harmen de Hoop, Pauline Briguet, Corry Kruithof, Jan Nass, Paul Perry, Ezra Unger
Made possible with support by: Stichting Zeebelt, TENT, Gemeente Rotterdam, De Groot Fonds, Stichting Elise Mathilde, Goethe Instituut NL, Tijl Fonds (PBF)
Thanks to: Judith Schoneveld, Anke Bangma, Menno Rosier

Freie Preiswahl (1€, 5€, 10€ oder 15€)

Blutbuch

Von Kim de l‘Horizon

Infos zum Stück

Kim de l’Horizons mehrfach ausgezeichneter Debütroman ist Ausgangslage für dieses Theaterstück. „Blutbuch“ ist eine Sammlung von Erinnerungen an Dinge, die unseren Vorfahren wichtig erschienen, ein ehrlicher Kampf mit einer binären Gegenwart und ein zartes Erträumen eines Ortes, an dem alles anders sein könnte. Die Inszenierung am JES lädt in einen Garten ein. Einen Garten, wie wir ihn uns erträumen: ein Ort, an dem wir uns tatsächlich begegnen, an dem wir uns ehrlich zuhören, unerbittlich streiten und Geschichten überschreiben können.

Der Roman dient als Inspirationsquelle, Textsammlung und Zentrum für eine eigene Suche über Prägung, Wut, Queersein und Familie.

schaefersphilippen™, Theater und Medien GbR, Köln.

In Einfacher Sprache

Kim de l’Horizons erster Roman „Blutbuch“ hat viele Preise bekommen. Der Roman ist der Ausgangspunkt für dieses Theaterstück. Der Roman „Blutbuch“ ist eine Sammlung von Erinnerungen an Dinge, die für unsere Vorfahren wichtig erschienen. „Blutbuch“ ist ein ehrlicher Kampf mit der heutigen Welt, in der manche Menschen behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gibt. „Blutbuch“ ist eine sanfte Vorstellung von einem Ort, an dem alles anders sein könnte.

Die Aufführung am JES zeigt einen Garten, so, wie wir uns einen Garten wünschen. Die Aufführung zeigt einen Ort, an dem wir uns wirklich begegnen, ehrlich zuhören und streiten. Wir können dort Geschichten neu und anders schreiben. „Blutbuch“ ist für uns eine Inspiration und eine Sammlung von Texten. Der Roman ist der Mittelpunkt für eine eigene Suche nach äußeren Einflüssen, Wut, Familie und Queersein.

(Queersein bedeutet, dass man sich nicht in die üblichen Vorstellungen von Geschlecht und Liebe einordnet. Menschen, die queer sind, lieben zum Beispiel Menschen nicht nur aus dem anderen Geschlecht. Queersein kann viele Formen haben. Es geht darum, sich selbst zu zeigen, wie man wirklich ist.)

schaefersphilippen™, Theater und Medien GbR, Köln.

Ab 15 Jahren, ab Klasse 10
Preise: Kinder/Jugendliche 7,00 €, Erwachsene 14,00 €
Spielort: Probebühne (Kapazität 60 Plätze)

F*** you, Woyzeck

Mobile Produktion für Schulen

Infos zum Stück

„Ein guter Mord, ein echter Mord, ein schöner Mord?“
Marie, Louise, Ophelia, Julia, Desdemona: die klassische Theaterliteratur ist voll von weiblichen Mordopfern. Ihre gemeinsame Todesursache: patriarchale Gewalt. Die meist von Männern geschriebenen Texte stellen die Täter in den Mittelpunkt. Einer inneren Logik von gesellschaftlichem Druck und emotionaler Verzweiflung folgend, scheinen ihre Taten unausweichlich oder gar romantisch. Ein Muster, das sich bis heute in der Berichterstattung über geschlechtsspezifische Gewalt widerspiegelt: Die Taten werden als „Familientragödie“, „Eifersuchtsdrama“ oder „Verzweiflungstat“ bezeichnet, anstatt sie beim Namen zu nennen: Femizide sind Morde an Frauen* aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität.

Das JES macht sich auf, um eine theatrale Gegendarstellung zu entwickeln. Regisseurin Pina Bergemann war früher mal am JES in Spielclubs, hat dann Karriere gemacht als Schauspielerin und war zuletzt am Theaterhaus Jena unter anderem in der vielfach ausgezeichneten Performance „Die Hundekot-Attacke“ zu erleben. Nach zwei Solo-Abenden, die sie ebenfalls mit entwickelt hat, führt sie nun auch selbst Regie.

In Einfacher Sprache

„Ein guter Mord, ein echter Mord, ein schöner Mord?“
Marie, Louise, Ophelia, Julia, Desdemona. Das sind Namen von Frauen aus bekannten klassischen Theaterstücken. Alle diese Frauen wurden in den Stücken ermordet. Der Grund für den Tod von Frauen in klassischen Theaterstücken sind oft Männer.

Die Texte, die meistens von Männern geschrieben wurden, zeigen oft die Täter als Hauptfiguren. Ihre Taten erscheinen manchmal als unvermeidlich oder sogar romantisch, weil sie unter Druck und in Verzweiflung handeln. Auch heute werden in Medien solche Taten oft „Familientragödie“, „Eifersuchtsdrama“ oder „Verzweiflungstat“ genannt. Der richtige Name für diese Taten ist aber „Femizide“. Femizide sind Morde an Frauen wegen ihres Geschlechts oder ihrer Geschlechtsidentität.

Das JES möchte all dem etwas entgegensetzen und eine andere Sichtweise im Theater zeigen. Regisseurin Pina Bergemann war früher am JES in den Spielclubs. Dann hat sie als Schauspielerin Karriere gemacht. Sie war am Theaterhaus Jena in der erfolgreichen Performance „Die Hundekot-Attacke“ zu sehen. Nach zwei eigenen Solo-Abenden, die sie ebenfalls mitentwickelt hat, führt sie jetzt auch selbst Regie.

Ab Klasse 10 / 16–19 Jahre
Preise: JES-Partner 6,50 €, Schüler*in 7,50 €
Spielort: Klassenzimmer

Dschinns

Nach dem Roman von Fatma Aydemir

Infos zum Stück

„Vielleicht sind das die Dschinns. Die Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder nicht, aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen.“ Vier Geschwister reisen von Deutschland aus zur Beerdigung ihres Vaters in die Türkei. Nicht zusammen, sondern jede*r für sich. Grundverschieden sind sie schon lange in dieser Familie, vielleicht auch schon immer. Zumindest haben sie alle haben eine andere Richtung in ihren Leben eingeschlagen, unterschiedliche Haltungen, Wünsche und Ängste. Durch die Reise werden ihre Vergangenheiten, ihre Kindheit und Jugend aufsteigen und der Weg zu ihren Identitäten sichtbar.

„Dschinns“ handelt davon, wie es ist, den eigenen Vater und die Verbindung zur eigenen Herkunft zu verlieren. Auf der Bühne im JES wird eine Gruppe junger Menschen aus Stuttgart spielen und mit „Dschinns“ in einen Raum des Erinnerns, Trauerns und Empowerns einladen. Die eigenen postmigrantischen Realitäten sollen Teil der Inszenierung werden. Dafür arbeiten wir zum zweiten Mal zusammen mit Yeşim Nela Keim Schaub (Regie bei „Warum das Kind in der Polenta kocht“).

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag

In Einfacher Sprache

„Vielleicht sind das die „Dschinns“. Die Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder nicht. Aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen.“ Vier Geschwister reisen aus Deutschland zur Beerdigung ihres Vaters in die Türkei. Sie reisen nicht zusammen, sondern jede*r für sich. In der Familie waren sie schon immer sehr verschieden. Jede*r von ihnen hat andere Wege im Leben eingeschlagen, hat andere Wünsche und Ängste. Durch die Reise kommen in ihren Gedanken Situationen aus der Kindheit und Jugend zurück. Sie zeigen, wie sich ihre Identitäten entwickelt haben.

„Dschinns“ zeigt, wie es ist, den eigenen Vater und die Verbindung zur Herkunft zu verlieren. Auf der Bühne im JES wird eine Gruppe junger Menschen aus Stuttgart spielen. Sie werden das Stück „Dschinns“ aufführen und die Zuschauer*innen in einen Raum des Erinnerns, Trauerns und Stärkens einladen. Dabei sollen ihre eigenen Erfahrungen als Postmigrant*innen Teil des Stücks werden. Dafür arbeiten wir wieder mit Yeşim Nela Keim Schaub zusammen. Sie hat auch die Regie bei „Warum das Kind in der Polenta kocht“ gemacht.

Ab 14 Jahren / ab Klasse 8
Spielort: Oberes Foyer (Kapazität 60 Plätze) 

Der Hoffnungsvogel

Von Kirsten Boie als musikalische Erzählung
Bearbeitet von Grete Pagan und Christian Schönfelder

Infos zum Stück

Im Glücklichen Land ist nichts mehr, wie es war: die Menschen sind unzufrieden oder traurig, sie haben schlechte Laune und kümmern sich nur noch um sich selbst. Liegt es daran, dass der Hoffnungsvogel verschwunden ist, der allen Menschen mit seinem Gesang Trost und Zuversicht gibt? Jabu, der Prinz, macht sich trotz Angst und Zweifel auf, um den Vogel zu finden. Zum Glück bekommt er Hilfe von Alva, Tochter der Leuchtturmwärterin, die wenigstens weiß, wie man ein Schiff steuert. Gemeinsam begeben die beiden sich auf die Abenteuerreise – begleitet von einer stärkenden Melodie.

Gemeinsam mit den Musiker*innen Hêja Netirk und Carlos Andrés Rico hat das JES eine leichte und sinnliche musikalische Erzählung zu großen Fragen auf die Bühne gebracht: Wie finden wir Kraft für die Herausforderungen, die uns begegnen? Wie bleiben wir zuversichtlich? Welche Melodie spendet uns Hoffnung?

Aufführungsrechte beim Bühnenverlag Weitendorf, Hamburg

In Einfacher Sprache

Im Glücklichen Land ist nichts mehr, wie es war. Die Menschen sind traurig und sie haben schlechte Laune. Sie kümmern sich nur noch um sich selbst. Ist das so, weil der Hoffnungsvogel weg ist? Der Hoffnungsvogel hat allen Menschen mit seinem Gesang Trost und Zuversicht gegeben. Der Prinz Jabu geht den Hoffnungsvogel suchen, obwohl er Angst hat und zweifelt. Zum Glück bekommt er Hilfe von Alva. Alva ist die Tochter der Leuchtturmwärterin. Eine Leuchturmwärterin macht Licht, damit Schiffe das Land im Dunkeln sehen können. Alva weiß, wie man ein Schiff steuert. Gemeinsam begeben die beiden sich auf die Abenteuerreise. Sie werden begleitet von einer stärkenden Melodie.

Wir arbeiten mit den Musiker*innen Hêja Netirk und Carlos Rico. Wir entwickeln gemeinsam eine leichte und musikalische Erzählung. Wir stellen uns Fragen: Wie wollen wir miteinander leben? Verlieren Menschen ihre Menschlichkeit, wenn sie keine Zuversicht mehr fühlen? Welche Melodie gibt dir Hoffnung?

Aufführungsrechte beim Bühnenverlag Weitendorf, Hamburg

Infos zur Barrierefreiheit

Ab Dezember mit Audiodeskription und Tastführung

Bei der Audiodeskription werden unter anderem das Bühnenbild, die Kostüme und der sichtbare Handlungsverlauf für Blinde und sehbehinderte Menschen beschrieben. Die Beschreibungen werden während der Vorstellung live eingesprochen. Die Beschreibungen sind für das Publikum über Sender mit Kopfhörern hörbar.

Für Blinde und sehbehinderte Menschen bieten wir ab Dezember für den Hoffnungsvogel regelmäßig Vorstellungstermine mit Tastführung und Live-Audiodeskription an.

Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn findet die Tastführung statt. Hier könnt ihr Teile des Bühnenbildes, der Requisiten und der Kostümteile ertasten. Es gibt ein Tastmodell, in dem das Bühnenbild nachgebildet ist. Außerdem beschreibt euch eine Person wichtige, sichtbare Vorgänge des Stückes.

Für Menschen, die Audiodeskription benötigen, werden immer Karten bereit gehalten. Auch wenn die Vorstellung im Webshop ausverkauft ist, könnt ihr Karten per E-Mail reservieren: ticket@jes-stuttgart.de.

Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung für die Audiodeskription und für die Tastführung. Schreib uns eine Mail an ticket@jes-stuttgart.de.

Mehr Infos zu einem Besuch bei Vorstellungen mit Audiodeskription auf der Bühne findest du hier.

Infos zu sensorischen Reizen

Sinneseindrücke wie helles Licht, laute Geräusche oder plötzliche Ereignisse können für manche Menschen aufregend oder überfordernd sein. Deswegen findest du hier eine Liste mit sensorischen Reizen, die in „Der Hoffnungsvogel“ stellenweise vorkommen. Vielleicht sind sie gut zu wissen für dich oder jemanden, der mit dir die Vorstellung besucht.

– Es gibt laute Live-Musik. Auf der linken Bühnenseite steht ein lautes Schlagzeug. Über einen Synthesizer wird elektronische Musik erzeugt. Außerdem gibt es einen E-Bass, eine E-Gitarre und ein verstärktes Keyboard. Es gibt auch hohe Töne und viel Gesang.

– Es gibt sehr laute Bässe im Stück. Manchmal kann man die Bässe in der Brust spüren. Die Zuschauerbänke können davon wackeln.

– Es gibt plötzliche Änderungen der Musik. Die Musik kann starke Emotionen auslösen.

– Manchmal klingt die Musik düster.

– Das Stück ist spannend und kann Aufregung auslösen.

– Es gibt Erzähltext in verschiedenen Sprachen (Deutsch, Kurdisch, Türkisch, Spanisch, Englisch), der gesprochen und gesungen wird.

Es gibt helle, bunte Lichter. Die Scheinwerfer können die Zuschauer*innen an manchen Stellen blenden. Es gibt Momente, in denen es auf der Bühne dunkel wird. Am Ende des Stückes gibt es eine Discokugel. Durch die Discokugel entstehen viele Lichtpunkte überall im Raum.

– Es gibt an einer Stelle bunte Licht-Objekte, die von den Schauspieler*innen im Kreis geschwenkt werden.

– Die Schauspieler*innen tragen Glitzerschminke im Gesicht.

– Es werden starke Gefühle auf der Bühne gezeigt: Angst, Panik, das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, tiefe Traurigkeit, große Freude und Erlösung.

– Am Anfang des Stückes gibt es einen lauten Streit.

– Auf der Bühne ist ein sehr großes graues Tuch zu sehen. Es ist so groß wie die ganze Bühne und ist mit Seilen aufgehängt. Die Schauspieler*innen ziehen während der Aufführung an den Seilen, dadurch entstehen große Formen aus dem Tuch, die aussehen wie Landschaften.

– In manchen Szenen sind Menschen unter dem Tuch. Sie sind nicht immer gut zu sehen. Manchmal wird das Tuch von hinten angeleuchtet. Dann wird es fast durchsichtig.

– Es gibt einen plötzlichen Überfall, bei dem man sich erschrecken kann.

– Eine Figur wird gefangen genommen und mit einem Seil gefesselt.

– Besucher*innen sitzen auf Holzbänken mit Lehne im erhöhten Zuschauer*innenraum und schauen von oben herab auf die Bühne. Es gibt Plätze für ca. 180 Zuschauer*innen.

Wenn du Bedenken oder Fragen hast, melde dich unter ticket@jes-stuttgart.de. Wir beraten dich gerne und überlegen gemeinsam, wie wir weiterhelfen können.

Content Notes

Das Stück verhandelt unter anderem die Themen Hoffnungslosigkeit, Trauer und Depression.

Am Anfang des Stückes gibt es einen lauten Streit.

Im Laufe des Stück wird eine Person gefangen genommen und soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Die Hauptfiguren fahren mehrfach mit einem teilweise kaputten Boot über das Meer. Es gibt die Gefahr, dass das Boot untergeht.

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Video: Adrian Schmidt

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Ab 8 Jahren, Klasse 3–6
Dauer: ca. 80 Minuten
Preise: Kinder/Jugendliche 5,50 €, Erwachsene 8,00 €
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)
Mit Audiodeskription und Tastführung

un/fair

Stückentwicklung

Infos zum Inhalt

Und plötzlich ist sie da, die große Torte. Mitten auf der Bühne. Wo kommt die denn her? Wem gehört sie? Wer hat sie gemacht? Und wer soll sie jetzt bekommen? Oder kann sie geteilt werden? Fünf Schauspielende nehmen die Herausforderung an und beginnen ein Spiel um Fairness und Gerechtigkeit. Dabei wird die Torte in ihre Einzelteile zerlegt, sie verwan- delt sich, es wird aufgeteilt, umverteilt, zusammengespielt und gestritten, wieder versöhnt, Regeln aufgestellt und Regeln geändert. Denn was fair und was unfair ist, kann manchmal gar nicht so einfach beantwortet wer- den, aber es lohnt sich, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, damit am Ende alle satt sind.
Ausgehend von Gesprächen mit jungen Menschen in Kita und Grundschule hat das JES-Team ein Stück entwickelt, das große Fragen konkret macht: Wie fühlt es sich an, ungerecht behandelt zu werden? Wer darf mitmachen? Warum haben manche so viel und andere so wenig? Sollen die mehr bekommen, die dringend etwas brauchen oder die, die sich am meisten angestrengt haben? Und wie könnte eine faire Welt aussehen?

In Einfacher Sprache

Und plötzlich ist sie da, die große Torte. Sie steht mitten auf der Bühne. Wo kommt die Torte her? Wem gehört die Torte? Wer hat die Torte gemacht? Und wer soll die Torte bekommen? Oder kann man die Torte teilen?

Fünf Schauspieler*innen spielen ein Spiel. Sie spielen, um herauszufinden, was fair und gerecht ist. Die Torte wird in Stücke zerlegt. Die Torte verändert sich, wird aufgeteilt und umverteilt. Die Spieler*innen spielen zusammen, streiten sich und versöhnen sich. Es werden Regeln gemacht und geändert.

Was fair und was unfair ist, ist manchmal nicht so einfach zu beantworten. Aber es lohnt sich, zusammen nach einer Lösung zu suchen, damit am Ende alle genug haben.

Das Stück wurde nach Gesprächen mit Kindern aus Kitas und Schulen entwickelt.
Es geht um große Fragen: Wie fühlt es sich an, ungerecht behandelt zu werden? Wer darf mitmachen? Warum haben manche Menschen viel und andere wenig? Sollten die, die dringend mehr brauchen, mehr bekommen? Oder die, die sich am meisten anstrengen? Und wie könnte eine faire Welt aussehen?

Ab 5 Jahren, Kita und Grundschule
Dauer: ca. 60 Minuten
Preise: Kinder/Jugendliche 5,50 €, Erwachsene 8,00 €
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)

about good and bad, but probably mostly about the complicated mess in between

Ein Theaterstück mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen

„Vor langer, langer Zeit lebte eine Frau, ihr Name war Boudica. Das bin ich. Ich hatte einen Mann. Er war der König eines Stammes. Des Stammes der Icini. Eines Tages starb er. Er hinterließ die eine Hälfte seines Vermögens Nero, dem Kaiser, und die andere seinen Töchtern. Meinen Töchtern. Ich glaube, an den Rest will ich mich nicht mehr erinnern.“

Boudica war eine Königin, eine Kriegerin, eine brutale Möderin. In England ist sie Symbol für den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Aber es scheint komplizierter als das. Wir fragen uns: Kann eine Person gut sein und gleichzeitig Böses tun? Ist Rache jemals gerechtfertigt? Welches Geheimnis über mich solltest du niemals wissen? Und wer bin ich, über dich zu urteilen?

13 junge Erwachsene stellen sich der großen Frage, was gut und böse ist und landen in der komplizierten Grauzone zwischendrin.

Leitung: Josie Dale-Jones, Frederic Lilje, Sezin Onay
Assistenz: Ace Riebenstahl
Mit: Ezgi Akşener, Gustavo Duarte, Sean Friedrich, Charls Fürniß, Jonas Gerlich, Lucia Hecht, Hannah Henle, Carolina Martens, Birte Peter, Mara Probst, Sophia Teklap

ab 16 Jahren
Vorstellungen am 30. und 31. Mai, jeweils 19:00 Uhr
Spielort: Theatersaal (Kapazität 180 Plätze)

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